Elfhundert Jahre Gemmerich
  - Die Geschichte eines Taunusdorfes-
  von Hellmuth Gensicke
  
Quellnachnachweis : www.gemmerich.com

 880 23.März 880 erstmalige Erwähnung von Gemmerich in einer Gütertauschurkunde des König Ludwig III., einem Urenkel Karls des Großen, ein  Gütertausch der Abtei Prüm.
   Ortsname: Gambrikero marcu (Der Ortsname ist zwar von einem Personennamen her als Dorf des Gambrich zu deuten. Dieser ist jedoch nicht  keltisch, sondern mit dem althochdeutschen gambar ”regsam, wacker“ mit  Verkleinerungsendung -ik, ich gebildet.
   Gemmerich lag 880 in der Grafschaft des Grafen Ruodker und im Gau Einrich
 893 die Abtei Prüm besitzt 23 Mansen, auf denen  Liten; halbfreie Leute, saßen. 6 halbe Mansen und zwei Mansen mit hörigen Leuten
   Ortsname: Gembrigke
 1222 Ortsname: Gembrice
   der Graf Hochstaden hat das Dorf Gemmerich zu  Lehen von der Abtei
 1240 Ortsname: Gemeriche
 1245 Ortsname: Gemericha
 1260 Ortsname: Gemerche
   1260 wurde die Einrichgrafschaft teilweise zum Vierherrengericht auf dem Einrich. Zum Vierherrengericht zu Marienfels gehörten 1361  noch Gemmerich und Wenigengemmerich. Dieses kleine Dorf lag wahrscheinlich bei dem Gillgemmericher Graben zwischen Gemmerich und  Niederbachheim. Es wird zuletzt 1415 erwähnt. 1478 wird es nicht mehr genannt, da es inzwischen wohl bereits wüst geworden war
 1329 mit hoher Wahrscheinlichkeit gehörte Gemmerich derzeit zum Kirchspiel Ruppertshofen. Auch hat die Gemeinde bereits eine Kapelle.
 1361 Ortsname: Gemmerich
 1369 das Gericht der Grundherrschaft Gemmerich wird eingerichtet durch Herrn von Schöneck
 1432 Johann Boos von Waldeck hat das Dorf Gemmerich zu Lehen
 1433 das Dorf Gemmerich wird als Gemeinde genannt und wird aufgefordert dem neuen Ortsherren den Eid zu leisten.
 1440 das Dorf Gemmerich wird an Graf Johann von Katzenelnbogen verkauft.
 1441 das Vierherrengericht in Marienfels ist für  Strafsachen zuständig
 1443 der Katzenelnboger Keller zu Braubach nimmt die  Abgaben aus Gemmerich an; auch Frondienste sind zum Teil in Braubach zu leisten
   es waren 21 Huben zu etwa 30 Morgen zu Gemmerich
   Graf Johann von Katzenelnbogen läßt auf dem Hof  zu Gemmerich wieder ein Haus bauen
 1479 Gemmerich kommt endgültig zur Kellerei Braubach  der Grafen von Katzenelnbogen und wird dem Vierherrengericht endgültig entzogen
 1520 man rechnet Gemmerich nicht mehr  zum  vierherrischen Gericht Marienfels, nur die  Dorfstraße war noch vierherrisch
 1530 der Landgraf von Hessen ist bereits oberster Herr über Hals und Haupt, Wasser und Weide zu Gemmerich, das ganz sein Eigen war, soweit die Gemmerich Mark ging.
 1577 der landgräfliche Hof in Dorf Gemmerich ist bis  1585 an Heinrich Schmidt verliehen. Das übrige Ackerland galt als Hubengut. Dieses Hubengut war mit Gülten belastet, die sich seit 893 erhalten  hatten.
   ein Schultheiß (Bürgermeister) wird erstmals genannt und zukünftig jeweils am Gerichtstag  eines Jahres neu benannt. Letztmals wurde dieser  jährlich wechselnde Bürgermeister 1813 benannt.
 1567 das Dorf Gemmerich kommt mit dem Amt Braubach an Landgraf Philipp von Hessen-Rheinfels
 1580 das Dorf Gemmerich gehört dem Amt Braubach
 1581 erstmals wird ein Gasthaus in Gemmerich erwähnt
 1599 die Gemeinde besitzt ein Backhaus das immer  wieder umgebaut, erneuert und ausgebaut und dann 1846 neu errichtet wird.
 1600 eine Schule wird errichtet.
 1626 das Amt Braubach war mit der gesamten  Niederschaft Katzenelnbogen hessen- darmstädtisch
 1629 auch das Gericht gehört zum Amt Braubach
 1643 Landgraf Georg der II von Hessen-Darmstadt verpfändet das Amt Braubach mit  Gemmerich  an seinen Bruder Landgraf Johann den Streitbaren  von Hessen-Braubach
 1651 nach Johanns Tod nahm Hessen-Darmstadt das Amt 1651 erneut in Besitz
 1668 das Amt mit Gemmerich wird für 8 Jahre an den  Freiherrn Christian von Boineburg verpfändet
 1676 das Amt mit Gemmerich gehört wieder zu Hessen-Darmstadt und dies bis 1802
 1698 die Gemeinde muss einen Teil der Baukosten für die Kirche und das Pfarrhaus tragen
 1702 durch Hessen-Darmstadt wird das erste Pfarrhaus  in Gemmerich erbaut
 1749 ein Kirchenneubau wird begonnen und 1753 vollendet.
 1756 die Kirche wird durch den Superintendenten Dietz aus Darmstadt eingeweiht.
 1758 in Gemmerich wird ein Schulhaus mit Strohdach  errichtet
 1803 durch Reichsdeputationshauptschluß kommt das Amt Braubach von Hessen-Darmstadt an Nassau-Usingen.
 1806 Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg wird zu einem Herzogtum Nassau vereinigt.
 1807 Ende der Leibeigenschaft und der Frondienste,  Gemmerich bleibt beim Amt Braubach
 1817 die Gemeinde Gemmerich gehört zur evang. Kirche  in Nassau und zum Dekanat Braubach
 1823 die Gemarkung Gemmerich hat ein Grösse von 2583  Morgen
 1848 der landesherrliche Schultheiß wird von einem  frei von den Bürgern gewählten Bürgermeister  abgelöst
 1862/73 die Gemarkung wird konsolidiert
 1866 Herzog Adolph von Nassau verliert sein Herzogtum an Preußen.
 1867 das Herzogtum Nassau wurde ein preußischer Regierungsbezirk Wiesbaden.
   Gemmerich kam mit dem Amt Braubach zum Rheingaukreis in Rüdesheim
 1886 das Amt Braubach wird aufgelöst und Gemmerich  kommt zum Kreis St. Goarshausen
 1890 an die Stelle der alten Schule wird eine neue  Schule errichtet, das heutige Haus v.d. Heidt
 1898 die Kleinbahn wird gebaut
 1902 die erste Wasserleitung wird gebaut
 1913/14 es wird eine neue Schule gebaut, unser heutiges  Rathaus
 1928 der Betrieb der Kleinbahnstrecke Blei- und Silberhütte Braubach über Gemmerich nach Miehlen  wird endgültig eingestellt und die Strecke  abgebaut
 1933 eine freiwillig Feuerwehr wird gegründet
 1945 Gemmerich kommt zur französischen Besatzungszone
 1946 Gemmerich kommt zum Land Rheinland-Pfalz und dem Regierungsbezirk Montabaur
 1950 die Gemarkungsgröße von Gemmerich ist 679 ha.
 1955 die Wasserleitung wird durch eine Tiefbohrung  unterhalb des Pfarrhauses verstärkt.
 1956 eine erneute Flurbereinigung wird durchgeführt
 1961 aus dem Kreis St.Goarshausen wird der  Loreleykreis
 1968 eine Leichenhalle wird gebaut
 1969 nach der Verwaltungsreform wird der Loreleykreis mit dem Unterlahnkreis vereinigt zum neuen  Rhein-Lahn-Kreis, dem auch Gemmerich angehört
 1971 Wasserversorgung wir durch eine neue Tiefbohrung im Morschelplacken erneuert und ein Pumpenhaus wird gebaut
 1972 mit 32 weiteren Gemeinden bildet die Gemeinde  Gemmerich die Verbandsgemeinde Nastätten
 1975 die Tiefbohrung wird auf 102 m Tiefe erweitert und die Wasserversorgung somit endgültig gesichert
   ein Kindergarten wird gebaut und ein Zweckverband gegründet (Gemmerich, Himmighofen, Eschbach, Nieder- und Oberbachheim, Winterwerb sowie Kehlbach)
 1979 die Gemeinde erhält ein Ortswappen. Es zeigt in  Blau auf grün-silber geschachtem Dreiberg eine  goldene Linde, begleitet rechts von einem rotbezungten Löwenkopf und links von einem  goldenen Hammer- und Schlägelpaar. Davon sollen der Löwenkopf an die frühere Zugehörigkeit zum  Herzogtum Nassau, Hammer und Schlägel an den  früher hier versuchten Bergbau erinnern.
 1980 mit dem Bau eines Dorfplatzes wird begonnen.
   zur 1100 Jahrfeier wird eine Dorflinde auf dem neuen Dorfplatz gepflanzt
   es gibt in Gemmerich keinen hauptberuflichen Landwirt mehr